Studieren in Frankreich

In Frankreich ist der Hochschulbereich sehr differenziert und bietet eine Vielzahl von Abschlüssen, von denen einige allerdings nicht staatlich anerkannt sind. Zur Orientierung wird das erreichte Studienniveau nach der Formel Bac+ (Abitur + Jahre des begonnenen Studiums), also nach Anzahl der Studienjahre (Bac+1, Bac+2, etc.) bezeichnet.

Die Institutionen, die ein solches Studium anbieten, können wie folgt unterteilt werden:

Instituts Universitaires De Technologie (TUT)

Die universitären Institute für Technologie sind zwar an staatliche Universitäten angegliedert, bilden aber relativ eigenständige Einheiten.

Sie bieten Kurzstudiengänge (filières courtes) im Bereich Handel, Industrie und Dienstleistungen an. Diese sind fach- oder berufsorientiert und sollen einen schnellen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen oder aber Grundbaustein für ein Aufbaustudium sein. Die Studiengänge dauert üblicherweise 2 bis 3 Jahre schließen mit einem BTS, BUT, DEUST oder BTSA-Abschluss ab. Aufgrund der Pflichtpraktika, die fester Bestandteil der Kurzstudien sind, haben die Absolventen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Brevet de technicien supérieur (BTS)

Dieser berufsorientierte Abschluss wird nach einem zweijährigen Studium an einer Fachoberschule (lycée professionnel) oder einem Gymnasium (lycée) verliehen, in dem Führungskräfte für den tertiären Sektor ausgebildet werden. Das Studium mit Abschluss BTS en alternance bietet darüber hinaus eine duale Ausbildung mit Lehre in einem Betrieb.

Bachelor universitaire de technologie (BUT)

Dieser berufsorientierte Abschluss wird an den IUT erworben und bietet neben der praktischen auch eine fundierte theoretische Ausbildung. Die meisten Absolventen setzen ihr Studium im Rahmen einer Licence professionelle erfolgreich fort.

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Universitäten

Das Studium an den Universitäten gliedert sich in drei große Abschnitte – cycles – entsprechend der deutschen Unterteilung in Grund-, Haupt- und Aufbaustudium. Der 1er cycle umfasst zwei Studienjahre (vier Semester) und dient der Einführung in ein Studienfach sowie dem Erwerb erster Grundkenntnisse.

Der 2ème cycle umfasst die beiden folgenden Jahre und dient zur Vertiefung der bis dahin erworbenen Kenntnisse sowie einer ersten Spezialisierung. Nach dem ersten der Studienjahre erwerben die Studierenden den Abschluss Licence( Bac+3), nach dem zweiten den Abschluss Master 1 (Bac+4) hier kann sich noch ein einjähriges praxisorientiertes Aufbaustudium anschließen, das mit dem Master 2 endet.

Da die Studienplatzanzahl für Aufbaustudiengänge des 3ème cycle limitiert sein kann, werden Bewerber über Eignungsprüfungen (sélection sur épreuve) oder in Aufnahmegesprächen (sélection sur entretien) ausgewählt.

Grandes Écoles

Die Grandes Écoles (oder auch Écoles supérieures genannt) wurden Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Idee gegründet, hochqualifizierte Fachbeamte für den Staat auszubilden und die industrielle Entwicklung Frankreichs voranzutreiben. Inzwischen sind neben den staatlichen Einrichtungen der ersten Generation viele hervorragende private Schulen entstanden, die meistens auf eine oder wenige Fachrichtungen spezialisiert sind. Die Gemeinsamkeit aller Grandes Écoles liegt im Auswahlverfahren (concours), das für die Zulassung durchlaufen werden muss. Als Vorbereitung werden an den Gymnasien (lycées) zweijährige classes préparatoires in den Bereichen Naturwissenschaft, Wirtschaft oder Literatur angeboten.

Écoles spécialisées

Für medizinische Studiengänge sowie für Kunst, Musik und Architektur gibt es spezialisierte Hochschulen Hinzu kommen Ausbildungen für die Bereiche Journalismus, Kommunikation, Comic, Computeranimation, Videospiele und darstellende Kunst oder auch Gesundheits- und Sozialwesen. Auch hier gibt es ein Aufnahmeverfahren bestehend aus einer schriftlichen Prüfung (concours), einer Bewerbungsmappe (dossier) und einem Aufnahmegespräch (entretien).

Die Abschlüsse dieser Einrichtungen sind zum Teil staatlich anerkannt, zum Teil stellen die Écoles spécialisées auch eigene Abschlüsse aus (Certificats d’établissement), die allerdings nicht immer vom Bildungsministerium anerkannt werden. Die Dauer des Studiums beträgt zwischen zwei und fünf Jahren.

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